Die meisten Menschen mit Pflegebedarf werden durch Angehörige in der eigenen Häuslichkeit versorgt. In Deutschland sind je nach Quelle ca. 10 Mio. Menschen von Inkontinenz betroffen – das Risiko hierfür steigt mit dem Lebensalter an.
Inkontinenz kostet
Familien mit einer pflegebedürftigen Person stehen häufig aus verschiedenen Gründen unter erheblichem finanziellen Druck. Pflege kostet. Ist Inkontinenz Teil der Pflegebedürftigkeit und werden entsprechende Materialien wie Vorlagen benötigt, entsteht in manchen Familien auch ein Müllproblem. Die bisherige Mülltonne reicht nicht mehr aus – entweder muss ein größere Tonne her, oder eine häufigere Abholung für die Entsorgung vereinbart werden. Beides kostet Geld. Das führt in manchen Fälle zu entwürdigenden Szenen – z.B. wenn am Vorabend der Abholung Angehörige mit den verschmutzten Inkontinenzmaterialien im Auto im dunkeln fremde Mülltonnen suchen, in die sie den Abfall stecken können.
Wichtige Information zu den Angaben
Die hier dargestellte Auflistung ist das Ergebnis einer Nachfrage bei allen Land- und Stadtkreisen Deutschlands. Aufgeführt sind nur Kreise die in ihrer Antwort mitgeteilt haben, dass es Unterstützung bei Inkontinenz gibt.
Nicht aufgeführte Kreise haben
nicht geantwortet oder mitgeteilt, dass sie keine Kenntnis von Unterstützungsleistungen haben und / oder dies konkret auf Ebene der Gemeinden / Kommunen abgefragt werden müsste.
eine Unterstützungsleistung verneint.
als Unterstützung lediglich auf den Kauf von Müllsäcken hingewiesen, ohne dass erkennbar war, dass diese zusätzlichen Müllsäcke für Betroffene in irgendeiner Weise eine finanzielle Entlastung / Vorteile böten (z.B. ggü. dem Kauf / Preis von Müllsäcken im Handel).
Unterstützung bei der Entsorgung von Inkontinenzmaterialien bieten folgende Land- /Stadtkreise:
Alle Angaben ohne Gewähr; Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Stand: 11.11.2023
Bayern
Augsburg (Stadt)
Unter Umständen im Einzelfall für einen vorübergehenden Zeitraum zusätzl. graue Tonne anmeldbar für deren Leerung keine weiteren Gebühren erhoben werden (sofern Gebühren n. Anzahl der Personen berechnet werden); Nachweise / Anmeldung erforderlich.
In einigen Antworten aus den Landkreisen war erkennbar, dass durchaus Interesse an einer Regelung dazu besteht und oder dies bereits auf politischer Ebene diskutiert wurde / wird. Das ist erfreulich und sollten mich Infos über neu gewährte Zuschüsse erreichen, wird die Liste entsprechend angepasst.
Einige Antworten machten allerdings auch deutlich, dass die Anfrage unwillkommen war. Teilweise wurde recht unwillig und nur auf mehrfaches Nachfragen reagiert oder direkt mitgeteilt, dass keine diesbezügliche Veröffentlichung erwünscht sei.
Wieder andere Kreise verwiesen zum Thema auf Pflegestützpunkte – die bei entsprechender Nachfrage nichts zur Thematik beizutragen wussten außer zurück an die Landkreise oder im Einzelfall an die Pflegekassen zu verwiesen. Mit dieser Auflistung haben Betroffene und pflegende und betreuende Angehörige einen konkreten Hinweis ob es in ihrem Landkreis Unterstützung beim Umgang mit dem Mehrabfall der durch Inkontinenz entsteht gibt.
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