
Frauen und Männer erleben Demenz unterschiedlich – und sie werden auch unterschiedlich versorgt. Genau diesen Unterschieden widmet sich das neue Forschungsprojekt „ParGenDA“ der Universität Witten/Herdecke gemeinsam mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.
Demenz ist nicht geschlechtsneutral
Frauen sind nicht nur häufiger betroffen – sie zeigen auch andere Symptome und erleben die Erkrankung oft anders als Männer. Dennoch wird in Forschung, Versorgung und Pflegeausbildung bislang kaum zwischen den Geschlechtern unterschieden. Das will das Projekt „ParGenDA“ ändern.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, soll das Projekt bis Ende 2026 wichtige Daten und Impulse liefern, um Pflege und Betreuung geschlechtersensibel zu gestalten.
Das Forschungsteam will herausfinden,
- wie sich Symptome je nach Geschlecht unterscheiden,
- wie Frauen und Männer die Versorgung erleben,
- wer pflegt – und wie dabei geschlechtsspezifische Rollenbilder wirken,
- wo Lücken im aktuellen Versorgungssystem sind, z. B. bei Angeboten für pflegende Männer.
Konkrete Empfehlungen für die Praxis als Ergebnis
„ParGenDA“ will konkrete Empfehlungen geben – für die Pflegepraxis, die Ausbildung, aber auch für politische Strategien und Förderprogramme. Ziel ist, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Versorgung sichtbar zu machen und ernst zu nehmen. Gendersensible Pflege ist kein Modethema, sondern eine notwendige Weiterentwicklung professioneller Demenzversorgung. Nur wer die unterschiedlichen Bedürfnisse kennt, kann ihnen gerecht werden – ob im Heim, in der Angehörigenpflege oder im Krankenhaus.