Sicheres Zuhause: weit mehr als eine Frage der Einrichtung

Die Wohnraumanpassung für Menschen mit Demenz bedeutet nicht, das Zuhause in eine sterile Umgebung zu verwandeln, sondern vielmehr, es mit Bedacht an neue Bedürfnisse anzupassen. Mit einer Mischung aus praktischen Veränderungen, technischer Unterstützung und einer behutsamen Gestaltung kann das eigene Zuhause ein sicherer und vertrauter Ort bleiben, in dem sich Betroffene weiterhin orientieren und wohlfühlen können.

Selbständigkeit erhalten – das ist das Ziel

Die meisten Menschen wünschen sich, bis zuletzt in ihren eigenen vier Wänden leben zu können. Ambulante Pflege und Nachbarschaftshilfe sowie mobile Betreuungsdienste können dies unterstützen. Am meisten tun jedoch die Angehörigen von Pflegebedürftigen dafür. Sie opfern viel Zeit, belasten ihre seelische und körperliche Gesundheit und nicht zuletzt tragen sie häufig unmittelbar oder mittelbar mit eigenem Geld dazu bei, dass die Versorgung Zuhause funktioniert.

Auch für Menschen mit Demenz die im Alter allein leben und deren Verwandte vielleicht weit weg wohnen, sind Anpassungsmaßnahmen die die Wohnung sicherer und benutzbarer machen sehr wichtig. So können z.B. durch relativ einfache Maßnahmen Stürze oder Vergiftungen vermieden werden.

Informationen zur Wohnraumanpassung: vielfältig und kompakt

Mit diesen Links finden Betroffene, Betreuer und Angehörige Informationen zu möglichen Maßnahmen. Gerade Kolleginnen und Kollegen der ambulanten Pflege sollten bei Barf auf Maßnahmen zur Wohnraumanpassung hinweisen.

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V.Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Geriatrie-Netzwerk Ostsachsen Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.: Wege zu mehr Barrierefreiheit für Menschen mit Demenz (pdf)
HamburgDemenzportal
Nationale Demenzstrategie Unfallkasse Nordrhein-Westfalen

Mittlerweile gibt es auch Musterwohnungen für Menschen mit Demenz zu besichtigen – erkundigen Sie sich für Ihre Region z.B. bei Ihrer Kommune oder dem / der Seniorenbeauftragten. Einen virtuellen Rundgang ermöglicht die Alzheimer Gesellschaft SH e.V. / Selbsthilfe Demenz hier.

Möchten Sie über neue Artikel und Infos rund ums Thema Demenz informiert werden?

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter um nichts mehr zu verpassen.

Kein Spam! Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung.

Jochen Gust

Pflegefachperson, Projektmitarbeiter, Demenzbeauftrager im Krankenhaus, Autor, Moderator, Dozent

Related Posts

Studie sieht Zusammenhang zwischen der Impfung gegen Gürtelrose und Demenz-Risiko

Studie sieht Zusammenhang zwischen der Impfung gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) und einem reduzierten Risiko, an Demenz zu erkranken.Veröffentlicht im Fachjournal Nature, analysierte die Studie Gesundheitsdaten von über 280.000 älteren Erwachsenen…

Continue reading
Langzeitbehandlung mit Gantenerumab: biologisch wirksam, unklarer Patientennutzen

Langzeitbehandlung mit Gantenerumab bei Menschen mit dominant vererbter Alzheimer-Krankheit senkt zwar effektiv die Amyloid-β-Ablagerung im Gehirn, führt aber nicht zu einer klinisch relevanten Verlangsamung des kognitiven Abbaus. Die Ergebnisse stammen…

Continue reading

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You Missed

Wie ein Roboter die Gesundheit im Heim stärkt: „ROBUST“

Wie ein Roboter die Gesundheit im Heim stärkt: „ROBUST“

Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige im Krankenhaus sichtbar machen

Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige im Krankenhaus sichtbar machen

Demenz und Community Health Nursing

Demenz und Community Health Nursing

Studie sieht Zusammenhang zwischen der Impfung gegen Gürtelrose und Demenz-Risiko

Studie sieht Zusammenhang zwischen der Impfung gegen Gürtelrose und Demenz-Risiko

Studie: Niedriges LDL-Cholesterin senkt Demenzrisiko

Studie: Niedriges LDL-Cholesterin senkt Demenzrisiko

Alzheimer Europe fordert: EU-Kommission soll Weg für neues Alzheimer-Medikament freimachen

Alzheimer Europe fordert: EU-Kommission soll Weg für neues Alzheimer-Medikament freimachen