Verlaufen, vermisst, verstorben.

Wenn Menschen mit fortgeschrittener Demenz allein ihren gewohnten Lebensbereich verlassen, geraten sie mitunter in Gefahr. Sie verirren sich, finden den Weg nicht zurück, stürzen irgendwo abseits. Und werden leider nicht immer rechtzeitig gefunden. Sie kennen bestimmt die entsprechenden Meldungen aus den Medien. Anlass dieser Veröffentlichung sind die vermehrten Sorgen und Anfragen in jüngster Zeit durch An- und Zugehörige von Menschen mit Demenz.

Vorbeugen ist besser als suchen

Das Verhalten wird meist als Hin- oder häufig auch als Weglauftendenz bezeichnet. Aufgrund der vermehrten Anfragen habe ich eine kleine Handreichung dazu erstellt, die sich ausdrücklich an Angehörige richtet. Sie kann hier heruntergeladen werden. Die Handreichung ist auch als gedruckte Broschüre vorrätig. Auf Anfrage sende ich Angehörigen gerne ein Exemplar postalisch zu (kostenfrei, solange der Vorrat reicht, nur innerhalb Deutschlands).

Demenzbeauftragte ohnehin, aber Gesundheitsinstitutionen als solche dürfen das Thema Hin-/Weglauftendenzen bzw. ungewöhnliche Bewegungsmuster und -bedürfnisse von Menschen mit Demenz natürlich ebensowenig ignorieren. Schon aus möglichen Haftungsgründen wird man sich jeweils intensiver und systematischer mit dem Thema beschäftigen. Hierfür ist die Handreichung weder gedacht noch ausreichend.

Lassen Sie sich beraten

Die Handreichung unterstützt pflegende Angehörige darin, für den Fall des Falles vorzusorgen – ersetzt aber eine gezielte und individuelle Beratung nicht. Nehmen Sie entsprechende Hilfen bei den Anlaufstellen in Sachen Demenz in Ihrer Region unbedingt auch in Anspruch. In der Datei finden Sie auch Hinweise zu Webseiten, mit denen Sie nach einer Anlaufstelle in Ihrer Region suchen können.

Bleiben Sie gesund.

Ihr

Jochen Gust

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