Motor zum „demenzfreundlichen Krankenhaus“ zu sein ist, global gesprochen, Kernaufgabe von Demenzbeauftragten. Zum Ziel geht es jedoch nur Schritt für Schritt.
Immer wieder melden sich Kolleginnen und Kollegen aus Kliniken, deren Aufgabe ist in der eigenen Klinik das demenzfreundliche / demenzsensible Krankenhaus zu verwirklichen. Die Möglichkeiten, aber auch die Aufgaben und Herausforderungen sind vielfältig. Alles muss auf den Prüfstand: von der Aufnahme bis zur Entlassung.
Ihr langer Atem ist gefragt
Vorausgeschickt: gehen Sie das Thema nicht allein an. Vielfach berichten Demenzbeauftragte, dass „von allen Seiten“ Wünsche an sie herangetragen werden – die am besten möglichst sofort erfüllt werden sollten. Als Demenzbeauftragte müssen Sie sich daher nicht nur selbst Struktur geben, sondern Bausteine für Ihr Krankenhaus identifizieren und diesen nach Machbarkeit Priorität einräumen bzw. sie dahingehend ordnen.
Verzahnung führt zum Erfolg
Jeder Baustein ist wichtig und hat einen Effekt. Das demenzfreundliche Krankenhaus jedoch zeichnet sich nicht etwa dadurch aus, dass lediglich eine einzige Einzelmaßnahme umgesetzt wird wie z.B. die Schulung der Mitarbeitenden. Die große Bandbreite der notwendigen Veränderungen kann erschlagend sein, oder als kaum überwindbares „Problemgebirge“ erscheinen. Schließlich sind Krankenhäuser mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert, die es zu verbessern gilt. Der Fachkräftemangel, politische Reformen, mangelnde länderseitige Finanzierung notwendiger Investitionen und und und…. .
Demenzbeauftragte müssen einen Fahrplan haben und diesen innerhalb des Krankenhauses zumindest auf Leitungsebene konsertieren. Versäumen Sie nicht, in einer Gesamtdarstellung zum Beispiel im Rahmen von Schulungen, Projekttreffen oder auch Betriebsversammlungen Ihren Fahrplan aufzuzeigen. Es handelt sich nicht um Geheimwissen noch sollten Sie durch mangelnde Transparenz den Flurfunk und den Widerstand innerhalb des Hauses stärken. Die Darstellung Ihres Fahrplans wird nicht nur wichtiges Feedback bringen. Es klärt für Kolleginnen und Kollegen auch und immer wieder, dass es der Mitarbeit vieler Stellen der Organisation bedarf. Das demenzfreundliche Krankenhaus ist das Ergebnis der Bemühungen und der Veränderung der gesamten Organisation – und auch ein gemeinsam zu erreichender Erfolg. Laden Sie Interessierte daher nicht nur dazu ein, demenzsensibel mitzudenken, sondern beteiligen Sie möglichst viele Mitarbeitende konkret an der Umsetzung einzelner Bausteine.
Jochen Gust
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