Neue Broschüre: Spirituelle Begleitung von Menschen mit Demenz

Die Handreichung „Was UNS trägt“ wird von der Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. / Selbsthilfe Demenz herausgegeben. In Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Demenz SH, der Alzheimer Gesellschaft Hamburg e.V. sowie dem Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Hamburg Ost ist eine 67seitige Veröffentlichung voller Anregungen und Impulse entstanden.

Spiritualität gehört zum Leben. Früher wurde Spiritualität häufig mit Religiösität gleichgesetzt, manchmal gar mit esoterischem Humbug gleichgesetzt. Zwar gibt es keine allgemeingültige Definition die für jeden Menschen akzeptabel ist. Dennoch verstehen wohl die meisten Menschen etwas wie eine tiefe Verbindung zu dem was sie im Leben trägt, Sinn gibt oder bei der Sinnsuche begleitet, darunter. Das heute alte und hochaltrige Menschen keineswegs mehr durchweg die eigenen Spiritualität an christliche oder überhaupt religiöse Bezüge knüpfen, muss auch in der Versorgung von Menschen mit Demenz gewusst, berücksichtigt und genutzt werden.

Mit der Veröffentlichung trägt das Redaktionsteam bestehend aus Heide Brunow (Pastorin), Tobias Götting (Pastor), Ingrid Kant (Sozial- und Gesundheitswissenschaftlerin), Cornelia Prepernau (Kompetenzzentrum Demenz SH) und Anneke Wilken-Bober (Kompetenzzentrum Demenz SH) dem Umstand Rechnung, dass die spirituelle Begleitung von Menschen mit Demenz heute viel mehr sein muss, als Gottesdienste im Pflegeheim abzuhalten oder selbige „demenzfreundlich“ zu gestalten. Enthalten sind Texte 18 verschiedener AutorInnen, darunter z.B. Prof. Jan Sonntag oder auch von Poetry-Slammer Lars Ruppel.

Die Handreichung bietet dabei einen zeitgemäßen Blick auf die Bandbreite heutigen Erlebens von Spiritualität. Von religiösen Bedürfnissen, Aspekten der Seelsorge, der Kraft des Humors, Poesie, Musik, Naturerleben und anderen Möglichkeiten spirituelle Bedürfnisse zu befriedigen, sich Ihnen zumindest anzunäherend und sie in den Umgang und die Versorgung mit einzubeziehen, finden die Leser eine Vielfalt von Anregungen, Impulsen und via Link / QR-Code auch Materialien.

Spiritualität des Menschen breit zu fassen und nicht auf religiöse Bedürfnisse zu verengen, ist wichtig und zugleich bleibt die Herausforderung im Kontakt und der Begleitung Dritter, nicht beliebig zu werden.

Die Broschüre gibt wichtige Hinweise und Impulse, gerade auch für jene die ihren Blick auf Spiritualität weiten möchten und sollten, sie in der Versorgung von Menschen mit Demenz „alltagstauglich“ erfahrbar zu machen.

Die Broschüre steht kostenlos zum Herunterladen oder als gedrucktes Exemplar beim Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein zur Verfügung.

Jochen Gust

Fotos mit freundlicher Genehmigung des Kompetenzzentrums Demenz SH (C. Prepernau).

Weitere Vorstellungen und Rezensionen von Veröffentlichungen finden Sie im (neuen) Bereich „Bücher“ auf dieser Webseite.

Möchten Sie über neue Artikel und Infos rund ums Thema Demenz informiert werden?

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter um nichts mehr zu verpassen.

Kein Spam! Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung.

Jochen Gust

Pflegefachperson, Projektmitarbeiter, Demenzbeauftrager im Krankenhaus, Autor, Moderator, Dozent

Related Posts

Buchempfehlung: Lernen mit der Alzheimerkrankheit zu leben

Nora Berner hat ihre Dissertation „Demenz und Bildung“ Lernprozessen unter den Bedingungen der Alzheimerkrankheit gewidmet. Menschen mit Demenz verlieren nach und nach Fähigkeiten. Jedoch erbringen sie auch eine Anpassungsleistung –…

Continue reading
Demenz: Neues Fachbuch beleuchtet Situation pflegender Angehöriger

In Deutschland leben aktuell rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Prognosen zufolge wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen. Der gesellschaftliche Wandel macht…

Continue reading

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You Missed

Künstliche Intelligenz erkennt Demenzrisiko schon in der Notaufnahme

Künstliche Intelligenz erkennt Demenzrisiko schon in der Notaufnahme

Klinik ohne Reiz: vom Umgang mit selbststimulierendem Verhalten

Klinik ohne Reiz: vom Umgang mit selbststimulierendem Verhalten

Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Elmar Gräßel: Pionier der Versorgung älterer Menschen geehrt

Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Elmar Gräßel: Pionier der Versorgung älterer Menschen geehrt

Depression bei pflegenden Angehörigen: soziale Bedingungen beeinflussen Risiko

Depression bei pflegenden Angehörigen: soziale Bedingungen beeinflussen Risiko

Demenz in Nordrhein-Westfalen: Über 380.000 Betroffene – regionale Unterschiede zeigen sich deutlich

Demenz in Nordrhein-Westfalen: Über 380.000 Betroffene – regionale Unterschiede zeigen sich deutlich

Forschungsprojekt: Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Forschungsprojekt: Unterschiede zwischen den Geschlechtern