Visite per Bildschirm: Telemedizin im Pflegeheim

Hausärztemangel aller Orten. Vor allem in ländlichen Gebieten kann es selbst für relativ junge Menschen schwer sein, einen neuen Hausarzt zu finden oder einen (zeitnahen) Termin zu bekommen. Von Facharztterminen ganz zu schweigen. Pflegebedürftige Menschen in Einrichtungen sind vom Ärztemangel nochmal ganz anders und besonders betroffen. Und es wird nicht besser werden. Immer weniger Ärztinnen und Ärzte mit immer weniger Zeit treffen auf immer mehr Pflegebedürftige in Altenheimen.

Digitalisierung als Ausweg?

Schon öfter war auch hier im Blog die Digitalisierung im Gesundheitswesen ein Thema – z.B. im Interview mit Professor Bendel. Ende Februar 2023 fand im Rahmen der Ruhrgebietskonferenz Pflege ein Digitalisierungsgipfel statt. Einer der Referenten war Arno Brauckmann, Pflegedienstleiter bei der Stiftung Evangelisches Alten- und Pflegeheim Gemünd. Dort findet die ärztliche Visite (auch) per Bildschirm statt im Rahmen des Projektes AIDA, gefördert durch EFRE und mitumgesetzt von Docs in Clouds.

Arno Brauckmann war so freundlich, hier einige Fragen zur Televisite im Pflegeheim zu beantworten:

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Ohne Moos nix Digitalisierung

Pflegeberufler sind technologieoffen – und die Seniorinnen und Senioren stehen ebensowenig auf der Bremse wie deren Angehörige oder die Einrichtungen. Woran es bislang in der Fläche fehlt ist eine auskömmliche Refinanzierung der notwendigen Investitionen und der laufenden Kosten. Soll es, außerhalb von Inselförderungen und Projekten, zügig vorangehen müssen Politik und Kassen hier nachlegen. Denn wir können wohl sicher sein: zumindest mittelfristig wird die personelle Situation im Gesundheitswesen nicht besser. Unabhängig davon ob man die Entwicklung zur Telemedizin als neue Normalität der ärztlichen Visite begrüßt oder nicht – mittelfristig führt kaum ein Weg daran vorbei.  

Jochen Gust

Fotos: Titlbildkombi: Anna Nekrashevich u. Antoni Shkraba via pexels; Logo und Porträtfoto mit freundl. Genehmigung v. A. Brauckmann

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