Dement, eine Menge Medikamente und der Sommer: eine gefährliche Mischung

Älteren Menschen und dabei besonders Menschen mit Pflegebedarf entstehen durch hohe Temperaturen besondere Gefahren, insbesondere wenn diese lange anhalten. Bei fortgeschrittener Demenz steigt das Risiko für lebensbedrohliche Situationen dadurch, dass sie selbst keine Maßnahmen ergreifen sich vor der Hitze zu schützen.

Der tägliche Kampf gegen Exsikkose

Ohnehin kann es in der Versorgung von Menschen mit Demenz eine tägliche Herausforderung sein dafür zu sorgen, dass Betroffene genug trinken, ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Das Durstgefühl nimmt ab, auch der Appetit lässt nach. Aber nicht nur das – der Zeitdruck lässt in der professionellen Pflege immer häufiger nicht zu, dass „locker“ mit Getränken und Mahlzeiten umgegangen wird – die Atmosphäre stimmt. „Sie müssen trinken!“ – ein Satz der häufig fällt und richtig ist – aber eben auch Widerstand provozieren kann. Wer lässt sich schon gerne von einem Dritten sagen, was er muss?

Trocken ins Krankenhaus

Nehmen Menschen mit Demenz zu wenig Flüssigkeit zu sich, kann das insbesondere im Sommer schnell zu bedrohlichen Situationen führen. Gesundheitliche Schäden bis hin zum Tod können die Folge sein. Das Leitsymptom der Dehydratation ist die zunehmende körperlichen Schwäche und Verschlechterung der kognitiven Funktion. Diese Symptomatik kann sich sowohl langsam schleichend wie auch plötzlich entwickeln. Krankenhäuser nehmen in den Sommermonaten entsprechend viele Menschen mit Demenz auf, obwohl der Flüssigkeitsmangel an sich keine Krankenhausbehandlung notwendig macht. Die Einweisung wird dadurch notwendig, dass Zuhause oder im Pflegeheim keine ausreichende Versorgung sichergestellt werden konnte. Keine Zeit, kein Personal. Für die Patienten mit Demenz kommt dann der Risikofaktor „Krankenhausaufenthalt“ hinzu, wenn dieses nicht ausreichend auf deren besondere Bedürfnisse vorbereitet ist.

Die Rolle der Medikamente wird häufig unterschätzt

Hilfreiche Informationen im Netz

Im Internet finden sich einige hilfreiche Informationen sowohl für Angehörige und Interessierte als auch Profis aus dem Gesundheitswesen:

Jochen Gust

Ich wünsche Ihnen schöne und sichere Sommertage. Achten Sie aber nicht nur auf die Ihnen anvertrauten Menschen, sondern auch auf sich selbst. Dazu könnte auch gehören, sich in den Newsletter dieser Seite einzutragen. 😉

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2 Kommentare

  1. Lieber Herr Gust,

    welch ein enorm wichtiges Thema – auch schon ohne hochsommerliche Temperaturen… Vielen Dank wieder einmal für Ihre kompetente und unermüdliche Arbeit.
    Sabine Tschainer-Zangl

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