Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege – 3. Auflage

Mit Schmerzen angemessen umzugehen ist eine zentrale Aufgabe professioneller Pflege. Schon allein durch den häufigen und intensiven Kontakt sowohl zu Betroffenen als auch zu Vertretern anderer Berufsgruppen und Angehörigen sind Pflegeprofis dazu prädestiniert, Menschen beim Umgang oder der Vermeidung von Schmerzen zu unterstützen.

Das Buch „Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege: Fallbeispiele & Formulierungshilfen.„, erschienen bei schluetersche, liegt in 3. aktualisierter Auflage vor und umfasst 156 Seiten.* Die Autorinnen Stefanie Hellmann (u.a. Altenpflegerin und Diplom-Pflegewirtin) und Rosa Rößlein (u.a. Gerontologin und Diplom-Pflegewirtin) wollen mit diesem Buch einen praxisbezogenen Einstieg in die Arbeit mit dem Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege des DNQP bieten.

Als Altenpfleger war ich immer mal wieder erstaunt, wie oft Schmerzen mehr oder minder klaglos hingenommen werden. Nicht selten als eine Art Normalität, bei der es nichts zu tun gäbe. „Wenn ich mich hinlege, habe ich erstmal Schmerzen – aber das ist in meinem Alter ja normal.“. Einfach nein –  keine Schmerzen zu haben ist normal. Altern an sich tut nicht weh, körperlich jedenfalls nicht. Schmerzen beeinflussen die Lebensqualität – und können chronisch werden. Für Menschen mit fortgeschrittener Demenz besteht leider auch stets das Risiko, dass nicht erkannt wird wenn sie welche haben. Jedwedes Verhalten wird ohnehin „der Verwirrtheit“ zugeschrieben, schlimmstenfalls.

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In 7 Hauptkapiteln widmen sich die Autorinnen sich der Umsetzung des Expertenstandards Schmerzmanagement, der auf Menschen jeden Alters zielt und nicht etwa nur ältere Menschen als Zielgruppe isoliert betrachtet. Neben der Definition unterschiedlicher Schmerzarten geht das Buch zu Beginn auf Qualitätsprüfungsrichtlinien (QPR) und die Bewertungssystematik für ambulante, teilstationäre und stationäre Pflege ein.

Der Expertenstandard wird in (seinen) fünf Ebenen – Screening, Planung, Information / Beratung, Umsetzung d. Behandlung und Evaluation ausführlich dargelegt und erläutert. Die strukturierte Informationssammlung (SIS) hat ein eigenes Kapitel erhalten, ebenso wie konkret auf Pflegeplanung eingegangen wird. Die Formulierungshilfen am Ende des Buches können nicht nur Berufsanfängern gute Dienste leisten. Wenn es darum geht zu Problemen, Ressourcen oder auch Zielen und Maßnahmen zu formulieren, findet hier einen kleinen Schatz mit Anregungen.

Gut gefallen haben mir die vielen praktischen Beispiele und die übersichtliche Darstellung. Ein kleines „Nachschlagewerk“, dass man Pflegefachleuten die sich mit Schmerzmanagement und dem zugehörigen Expertenstandard auseinandersetzen, getrost empfehlen kann.

Jochen Gust

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Titelfoto von Pavel Danilyuk on pexels

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