Regelt die Nächte!

Liebe Demenzbeauftragte,

das Schlimmste in Sachen Corona scheinen wir hinter uns zu haben. Wenigstens für den Moment sieht es so aus. Auch Ihre Arbeit hat sicherlich unter den Bedingungen und Herausforderungen gelitten, welche die Pandemie mit sich brachte. Aber es ist noch viel vom Jahr übrig. Vielleicht wird das Jahr 2021 das Jahr, in dem Sie sich einmal genauer die Abläufe und (Zu-)Umstände anschauen, die im Nachtdienst in Ihrem Krankenhaus herrschen.

Die Nächte brauchen Lösungen

Patienten mit Demenz können eine Vielzahl von originellen bis sie selbst und oder ihre Umgebung belastenden Verhaltensweisen entwickeln. Schlaf-Wachrhythmusstörungen gehören dazu. Häufig führen sie in der häuslichen Pflegesituation zur Überlastung der Angehörigen, wenn sie persistent sind. Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem es Zuhause nicht mehr geht. Dann erfolgt manchmal der Umzug ins Pflegeheim, manchmal geht’s per Verlegenheitsdiagnose auch in die Klinik. Und dann? Häufig haben weder Einrichtungen der Langzeitpflege noch Krankenhäuser Konzepte und Abläufe, die nicht nur die Betroffenen nachts auffangen und angemessen versorgen können. Vielfach wird auch, außerhalb von Medikamenten, kaum versucht, den Schlaf-Wachrhythmus wieder zu normalisieren. Beides könnten Sie als Demenzbeauftragte in Angriff nehmen. Aufgrund eines kürzlich gelesenen Tweets (ja, ich bin auch bei Twitter zu finden) hier ein paar Gedanken und Erfahrungen dazu.

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Der Stadt und dem Landkreis

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass es für jeden Landkreis eine entsprechende Interventionslösung geben sollte, vor allem um pflegende Angehörige im Bedarfsfall zu entlasten, verfrühte Heimübersiedlungen der Betroffenen zu verhindern und (dann) nicht notwendige Krankenhauseinweisungen zu vermeiden.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg – Tag und Nacht.

Ihr

Jochen Gust

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3 Kommentare

  1. Demenz wünsche ich wirklich keinem. Es ist schlimm Menschen die Demenz haben zu sehen und zu erleben. Das macht einen sehr traurig. Bin auch der Meinung das es mehr Einrichtungen geben sollte die spezialisiert sind, Menschen die an Demenz leiden zu pflegen.

    Lg Imelda

    1. Hallo,
      Sie haben recht, es sollte mehr dieser Einrichtungen geben. Aktuell gibt es aber noch nicht einmal eine Definition davon, was eine „gute“ oder „spezialisierte“ Einrichtung für Menschen mit Demenz eignetlich ist bzw. mindestens bieten muss. Von daher, selbst wenn sie sich als „spezialisert“ bezeichnet ist nicht sicher, dass dort auch eine angemessene Versorgung stattfindet.

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