Pflege: Ausbildungsabbrüche verhindern

Deutschland sucht händeringend Pflegefachkräfte. Sowohl in der Kranken-, als auch in der Altenpflege gefährdet der Mangel an Pflegeprofis die Versorgung von Patienten und Pflegebedürftigen.

Bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte sind zwingend – wohl kaum jemand zieht das in Zweifel. Das Gegenteil ist aktuell jedoch der Fall: vielerorts berichten Pflegende von teils katastrophalen Zuständen. Mehr Kolleginnen und Kollegen auf Station – das muss Teil einer Zukunftsstrategie für die Pflege sein, wenn die Versorgung in den verschiedenen Settings funktionieren und tatsächlich dem Wohl von Pflegebedürftigen und Patienten dienen soll.

Mehr Auszubildende

Erfreulich ist, dass sich mehr Menschen für eine Ausbildung in der Pflege interessieren. 2021 entschieden sich 7% mehr als 2020 für eine Ausbildung zur Pflegefachfrau / Pflegefachmann. Dies, obwohl das Berufsbild in den Augen junger Menschen vor allem mit der starken körperlichen und psychischen Belastung verbunden ist.

Projekt gegen Ausbildungsabbrüche

Angesichts der relativ kurzen durchschnittlichen Verweildauer im Beruf und des absoluten Mangels an Kräften an sich, wiegen Ausbildungsabbrüche in der Pflege besonders schwer. Die Gewerkschaft ver.di veröffentlichte im Oktober einen Ausbildungsbericht: demnach sind deutlich weniger als die Hälfte der Auszubildenden in der Pflege zufrieden mit ihrer Ausbildung.

In Schleswig-Holstein hat das Forum Pflegegesellschaft e.V. im November eine Kooperation mit der Initiative zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen (VerA) des Senior Experten Service (SES) vereinbart. Annette Langner vom Forum Pflegegesellschaft erläuterte in einem Telefonat mehr dazu:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Telefonat mit Anette Langner über die Kooperation die dazu eingegangen worden ist, Ausbildungsabbrüche zu verhindern.

Ein wichtiges Projekt um die pflegerische Versorgung in Zukunft zu stabilisieren. Zur Lösung der deutschen Pflegekrise braucht es viele Bausteine. Es wird zusätzlich auch weiter darum gehen müssen, fertig ausgebildete Pflegefachpersonen (länger) im Beruf zu halten.

Jochen Gust

Titelfoto: Tara Winstead

Möchten Sie über neue Artikel und Infos rund ums Thema Demenz informiert werden?

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter um nichts mehr zu verpassen.

Kein Spam! Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung.

Jochen Gust

Pflegefachperson, Projektmitarbeiter, Demenzbeauftrager im Krankenhaus, Autor, Moderator, Dozent

Related Posts

Rehabilitation bei Demenz – neue Impulse aus dem World Alzheimer Report 2025

Der neue World Alzheimer Report 2025 von Alzheimer’s Disease International trägt den Titel „Reimagining life with dementia – the power of rehabilitation“. Er fordert einen Paradigmenwechsel: Menschen mit Demenz sollen…

Continue reading
Pflegegrad 1 abschaffen – wirklich? Nachgefragt beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen

Den Pflegegrad 1 abschaffen? Bisher eine BILD-Meldung, die mehrere Medien aufgegriffen haben. In den kommenden Jahren fehlen Milliarden in der Pflegeversicherung. Woher soll das notwendige Geld kommen, wie kann eingespart…

Continue reading

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You Missed

Hürden- und Stellungsfehler: das provoziert tätliche Übergriffe von Menschen mit Demenz

Hürden- und Stellungsfehler: das provoziert tätliche Übergriffe von Menschen mit Demenz

MCI: Was intergenerationelle Aktiv-Programme leisten müssen – und Betroffene brauchen

MCI: Was intergenerationelle Aktiv-Programme leisten müssen – und Betroffene brauchen

Kontinuierliche Begleitung durch geschulte Pflegefachpersonen schließt Versorgungslücken

Kontinuierliche Begleitung durch geschulte Pflegefachpersonen schließt Versorgungslücken

Relevant sprechen statt diskutieren: situative Kommunikation mit Menschen mit Demenz

Relevant sprechen statt diskutieren: situative Kommunikation mit Menschen mit Demenz

Einzel- oder Doppelzimmer? Was ist besser?

Einzel- oder Doppelzimmer? Was ist besser?

Krankenhausreport: was besser werden muss in der Versorgung von Patienten mit Demenz

Krankenhausreport: was besser werden muss in der Versorgung von Patienten mit Demenz