
Die neueste Auswertung des Qualitätsatlas Pflege 2025 offenbart weiterhin eklatante regionale Unterschiede in der stationären Pflege. So erhalten bundesweit 7,14 % der Pflegeheimbewohner dauerhaft Benzodiazepine oder vergleichbare Substanzen – ein Wert, der sich trotz langjähriger Kritik kaum verbessert hat. Besonders häufig erhalten Heimbewohner im Saarland und in NRW solche Mittel. Auch sturzbedingte Klinikeinweisungen und mangelnde augenärztliche Vorsorge bei Diabetikern bleiben ungelöst.
Stürze und fachärztliche Versorgung
Die aktuelle Auswertung des AOK-Qualitätsatlas Pflege zeigt erneut deutliche Versorgungsprobleme in der stationären Altenpflege – insbesondere bei der Medikation, Prävention und augenärztlichen Vorsorge. Besonders auffällig bleibt der hohe und regional sehr unterschiedliche Einsatz von Beruhigungsmitteln. Man darf davon ausgehen, dass besonders häufig Menschen mit Demenz diese Mittel verabreicht werden. Besorgniserregend sind auch die sturzbedingten Krankenhausaufenthalte, insbesondere bei Bewohnern mit risikobehafteter Dauermedikation.
Ein weiterer zentraler Schwachpunkt betrifft die augenärztliche Versorgung von Pflegebedürftigen mit Diabetes. Fast 80 % von ihnen erhalten keine regelmäßige augenärztliche Kontrolle – obwohl dies dringend empfohlen wird, um Folgeschäden wie Erblindung zu verhindern.
Jede Pflegefachperson kennt die Probleme, für schwer Pflegebedürftige und oder Menschen mit fortgeschrittener Demenz neben einer neurologischen fachärztlichen Versorgung auch andere fachärztliche Expertise für Heimbewohner zu gewinnen, egal ob zahnärztliche, gynäkologische, dermatologische oder eben augenärztliche regelmäßige Behandlung: für Pflegeheimbewohner ist das kritisch, sobald sie nicht mehr ohne Begleitung durch Dritte eine fachärztliche Praxis aufsuchen können.
Quelle: aktualisierter Qualitätsatlas Pflege; zur Pressemitteilung.